Zugausfall aufgrund von Bahnstreik - Rechte der Reisenden
von Georg Loderbauer
Am Wochenende hat ein Bahnstreik in Italien zu Einschränkungen im Zugverkehr geführt. Sowohl regionale Züge als auch Intercity- und Hochgeschwindigkeitsverbindungen waren betroffen.
Die Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Sicherheit für das Bahnpersonal. Die apf informiert betroffene Fahrgäste zu den Rechten bei Verspätungen und Zugausfällen.
Die italienische Bahngesellschaft FS (Ferrovie dello Stato) hatte die Fahrgäste vorab aufgerufen, ihre Reisen zu verschieben oder sich über den aktuellen Fahrplan zu informieren.
Aufgrund dieser Maßnahmen entstanden Kosten für zahlreiche Reisende, die von den Zugausfällen und Verspätungen betroffen waren.
Rechte der Fahrgäste bei Zugausfällen und Verspätungen
In der Europäischen Union gelten einheitliche Regeln für die Rechte von Bahnreisenden, die auch in Italien Anwendung finden. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Entschädigung bei Verspätungen
- Bei einer absehbaren Verspätung ab 60 Minuten haben Fahrgäste Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von 25 % des Ticketpreises.
- Beträgt die Verspätung 120 Minuten oder mehr, stehen den Reisenden 50 % des Ticketpreises zu.
Betreuungsleistungen Wenn eine erhebliche Verspätung eintritt, sind Bahnunternehmen verpflichtet, Fahrgästen Betreuungsleistungen anzubieten:
- Informationen: Die Fahrgäste müssen zeitnah über die Dauer der Verspätung und über alternative Reisemöglichkeiten informiert werden.
- Verpflegung: Bei längeren Wartezeiten müssen Snacks, Mahlzeiten und Getränke bereitgestellt werden, sofern diese verfügbar sind.
- Unterkunft: Wenn ein Weiterreisen am selben Tag unmöglich ist, muss das Bahnunternehmen die Kosten für eine Hotelunterkunft übernehmen.
Alternativen bei Zugausfällen Wird ein Zug gestrichen, können Fahrgäste:
- Eine Erstattung des Ticketpreises beantragen, wenn die Reise nicht angetreten wird.
- Alternativ auf eine Umbuchung oder Weiterreise bestehen, auch mit einem anderen Verkehrsmittel, sofern dies möglich ist.
Praktische Tipps für Reisende
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Vor der Reise informieren: Nutzen Sie die offiziellen Apps oder Webseiten der Bahnunternehmen, um aktuelle Informationen über Verspätungen und Ausfälle zu erhalten.
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Nachweise sammeln: Bewahren Sie Tickets, Rechnungen und andere Belege auf, um Entschädigungen geltend machen zu können.
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Antrag stellen: Entschädigungen müssen in der Regel aktiv beantragt werden. Viele Bahnunternehmen bieten dafür Online-Formulare an.
apf Hilft kostenlos in Streitfällen
Sollte das Bahnunternehmen die Kostenübernahme einer alternativen Beförderung, von Betreuungsleistungen oder einer Entschädigungszahlung verweigern, so können sich Betroffene kostenlos an die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte wenden: